Cortina d’Ampezzo – Bozen

Cortina ab, 10:00 Uhr; Bozen an, 16:30 Uhr, 132 km.

Wie wir erst jetzt bemerken, beherbergt unser Hotel grösstenteils Motorradfahrer aus ganz Europa. Da sind zwei Holländer mit grossen BMW-Tourenmaschinen. Sie haben die 1’500 km von zu Hause bis hierher in zwei Tagen geschafft.

Nach einem feinen Frühstück setzen wir unsere Fahrt um 10 Uhr fort. Bestes und idealstes Töffwetter – nicht zu warm und nicht zu kalt – begleitet uns auf den Passo di Giao. Oben herrscht bereits reger Betrieb. Die Aussicht auf die Dolomiten ist einmalig. Hoch aufragende, zackige Felstürme.

Hier lernen wir einen Australier kennen, der jedes Jahr seine Ferien in Europa auf dem Motorrad verbringt. Ein ganz illustres Völklein hat sich hier versammelt. Einige Wanderer beäugen kritisch die PS-Bolzer.

So stechen wir denn nach dieser anregenden Pause ins Tal und nehmen die Strasse nach Arabba hinauf zum Passo Campolongo. Das von den FIS-Rennen berühmte Skigebiet ‚Alta Badia‘ mit seiner gewaltigen Infrastruktur für den Wintersport liegt uns im Norden zu Füssen. Der Hauptort wird auch im Sommer rege besucht und gefällt mit seinen mit Geranien geschmückten Holzhäusern.

Jetzt geht’s nach links weg zum Grödner Joch. Wir holen hier ein Paar ein (Markenkollegen, jedes mit eigener Maschine), das in strammem Tempo den Berg in Angriff nimmt. Nach einigen Kehren lassen wir sie ziehen.

Bekannt aus einer früheren „Begehung“ halten wir auf der Passhöhe nur ganz kurz an, um gleich weiter ins Grödnertal mit den bekannten Orten wie Wolkenstein, Ortisei etc. zu fahren. In Sankt Ulrich genehmigen wir uns in einem unscheinbaren Lokal mit sehr freundlicher Bedienung eine feine Pizza. Weiter geht es nach Kastelruth, wo wir von  einem leichten Regen überrascht werden. Die berühmten Spatzen scheinen ausgeflogen zu sein. Dafür entschädigt uns das schmucke Dorf mit einigen Sehenswürdigkeiten.

Nach fünf Uhr erreichen wir unser Hotel auf der Ostseite Bozens, mitten in den Reben! An hohe Temperaturen sind wir nicht mehr wirklich gewohnt – hier herrschen 25,5 Grad – kein Wunder, sind unsere Textilien etwas durchweicht vom Schwitzen.

Heute soll wieder einmal geschlemmt werden, wenn schon, denn schon! Schliesslich sind wir in Italien. So nehmen wir den den Bus ins grosszügig und mit vielen Blumenbeeten gestaltete Zentrum. Ein Regenguss dämpft allerdings etwas die Vorfreude auf Bozen. Was soll’s, das Essen lässt sich alleweil sehen.

Bei strömendem Regen nehmen wir das Taxi zurück ins Hotel, wo wir an der Bar den Abend friedlich beschliessen.

 

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